Artikel von Corinna Gleide
Zu Christoph Hueck: ›Evolution im Doppelstrom der Zeit‹
Schon im Vorfeld, bevor dieses Buch 2012 in erster Auflage im Verlag am Goetheanum erschien, gab es heftige Auseinandersetzungen, die insbesondere um die Frage kreisten, ob Evolution als etwas zu denken sei, was in die Zukunft hin offen ist, oder ob dem evolutiven Prozess eine Teleologie innewohnt. Ob es also ein Ziel, eine ideell-geistige Richtung gebe, die im evolutiven Prozess mitbestimmend ist. Wolfgang Schad, der den ersten Standpunkt vertrat und verhindert hatte, dass das Buch wie ursprünglich geplant im Verlag Freies Geistesleben erschien, kritisierte es – zusammen mit anderen – ausführlich auf den Seiten dieser Zeitschrift. Schad starb im Herbst 2022. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Christoph Hueck, der von Anfang an die Teleologie als mitgestaltendes Element im evolutiven Prozess ins Spiel gebracht hatte, an der nun vorliegenden zweiten Auflage seines Buches. Er erwähnt die Auseinandersetzung mit Schad im Vorwort zur Neuauflage und erklärt, dass er ihm viel verdanke. Sein Buch sei zwar »im inhaltlichen Dissens, aber auch in einem inneren Dialog« (S. 13) mit dessen Werk entstanden.
In dem michaelischen Zeitalter, in dem wir leben, geht es einerseits darum, das eigene Denken zu verlebendigen und zu spirrtualisieren. Es geht aber genauso dringlich darum, die Sinneswahmehmungals etwaszu schulen undzu erleben, in dem auch das Seelische der Welt mitschwingt. Mit dem Vollziehen des von Steiner so genannten »Lichtseelenprozesses«, wird Stück um Stück der Materialismus unserer Zeit überwunden. Die Wandlung der Welt fangt bei jedem einzelnen Menschen an.
Über Anna-Katharina Dehmelt: ›Kreuz und Rose‹