Artikel von Gerd Weidenhausen
Donald Trump als Präsident
In dem angeblich schmutzigsten Wahlkampf der US-amerikanischen Geschichte hat entgegen allen Voraussagen ein milliardenschwerer politischer Aussenseiter und Quereinsteiger die Wahl zum Präsidentenamt gewonnen. Dieser Wahlsieg dürfte weder alleine der populistischen Stimmungsmache Trumps noch manipulativer russischer Einmischung von außen zu verdanken sein. Dennoch gilt: Mit dem Versprechen, Amerika »wieder groß« zu machen und der operettenhaften Selbstinszenierung als Volkstribun im unermüdlichen Kampf gegen die moralische und politische Verkommenheit des Washingtoner Polit- und Medienestablishments konnte Trump Stimmen bei genau jenen Wählerschichten gewinnen, die einmal das klassische Klientel der Demokratischen Partei gewesen waren.
Zwei Bücher zur Medien-Krise
Im vergangen Jahr sind zwei Bücher erschienen, die auf seriöse, wissenschaftlich fundierte Art und Weise die Ursachen des zunehmenden Misstrauens untersuchen, das viele Menschen gegenüber den Mainstream-Medien empfinden: ›Mainstream – Warum wir den Medien nicht mehr trauen‹ von Uwe Krüger und ›Lückenpresse – Das Ende des Journalismus, wie wir ihn kannten‹ von Ulrich Teusch.*
Seit nunmehr sechs Jahren tobt in Syrien ein Bürgerkrieg, der sich längst zu einem Stellvertreterkrieg diverser regionaler Staaten sowie der Grossmächte USA und Russland ausgewachsen hat. Folgt man den Zahlen des ›Syrian Center for Policy Research‹, so sind bei einer Bevölkerung von 23 Millionen Menschen inzwischen 470.000 Todesopfer und nahezu zwei Millionen Verletzte zu beklagen, »über vier Millionen SyrerInnen haben das Land verlassen, weitere 6,4 Millionen sind innerhalb Syriens auf der Flucht«. Selbst ohne Berücksichtigung der vernichteten Sachwerte werden die Verluste der syrischen Wirtschaft seit 2011 auf 254 Milliarden US-Dollar geschätzt, und der Wiederaufbau der zertrümmerten Infrastruktur würde nach Experten-Schätzungen 150-180 Milliarden US-Dollar kosten. Doch neben der erschütternden Bilanz zerstörter Menschenleben und der materiellen Schäden – die sowohl das syrische Regime und als auch die dschihadistischen Oppositions bzw. Söldnergruppen zu verantworten haben– fällt die systematische Auslöschung des kulturellen Gedächtnisses Syriens durch den sogenannten Islamischen Staat (IS) und andere mit ihm verbundene dschihadistische Gruppen ins Gewicht. Diese gezielte Zerstörung von Kulturdenkmälern ging mit der Errichtung einer Art von Kalifat in den eroberten Gebieten Syriens einher, in dem der Terror zum »Regierungsprinzip« erhoben wurde. Denn die inhumane und fanatische IS-Ideologie rechtfertigt die Sklaverei von Kindern und Frauen sowie die Vertreibung und den Mord an Andersgläubigen, seien es Schiiten, Alawiten, Jesiden, Christen oder auch moderate Sunniten. Eine Unterstützung dieser Sorte von »Glaubenskämpfern«, aus welchen Gründen und mit welchen Mitteln auch immer, sollte sich eigentlich verbieten – ganz gleich, wie man das syrische Regime im Einzelnen auch bewerten und einschätzen mag.