Ideen zur sozialen Architektur
Eine sympathische Idee und ihre fatalen Folgen
Zur geschichtlichen Entwicklung der Finanzspekulation und die Lebensbedingungen eines freien Geisteslebens
Die Selbstverwaltung des Wirtschaftslebens als Antwort auf die Weltwirtschaftskrise
Teil II: Das Bankwesen als Keimzelle für ein neugestaltetes Wirtschaftsleben
Arbeitsplätze auf Kredit - Europäische Verflechtungen und ihre Folgen
Sozialismus als Forderung der Weltwirtschaft
Die neoliberale Dialektik und ihre Überwindung im anthroposophischen Wirtschaftsmodell
Zur Erweiterung des Arbeitsbegriffs
Corinna Gleide und Stephan Eisenhut im Gespräch mit Claus Otto Scharmer
Zur Situation der Arbeit in der Landwirtschaft II
Rudolf Steiner über Arbeiterrräte und Sozialisierung im Sinne der Dreigliederung des sozialen Organismus
Nach dem Ersten Weltkrieg entstand in Deutschland kurzzeitig eine basisdemokratische Rätebewegung, die von bürgerlicher Seite stark bekämpft wurde, auf die Rudolf Steiner aber im Rahmen seines damaligen politischen Engagements erstaunlich positiv zuging. – Stephan Eisenhut untersucht anhand eines neu erschienenen Bandes in der Gesamtausgabe, welche Rolle Arbeiter- und Betriebsräte in einem dreigegliederten sozialen Organismus spielen könnten, wobei auch grundsätzliche Schwachpunkte unserer gegenwärtigen Demokratie zur Sprache kommen.
Der US-amerikanische Autor Nathaniel Williams arbeitet vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Krise der westlichen Gesellschaften mit ihrem einseitig verstandenen Individualismus die Wurzeln des amerikanischen Freiheitsideals heraus. Dabei zeigt sich, wie eine Besinnung auf das Ideal der Toleranz, die Rudolf Steiner an einer Stelle auch als Synonym für Positivität gebraucht, zu einem neuen Bewusstsein für die Möglichkeiten einer freien Bildungslandschaft führen kann, die ganz auf das Individuum baut. Nur dadurch kann der Egoismus als Zerrbild der Freiheit durch Solidarität und Vertrauen in die tieferliegenden Kräfte im Menschen überwunden werden.
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Von der geopolitischen Machtpolitik zum geokulturellen Menschheitsverständnis
Deutschland ist eine wirtschaftliche und politische Scheinmacht. Die wirklich relevanten Entscheidungen fallen an anderen Orten. Dennoch laufen in Mitteleuropa jahrtausendealte Entwicklungslinien in einer Weise zusammen, die es geradezu prädestinert erscheinen lassen, ein ganz neues, menschheitliches Geistesleben auszubilden. Dazu müssen allerdings die Kräfte der Vergangenheit erkannt und umgearbeitet werden. Unverwandelt wirken diese Kräfte in den geopolitischen Machtbestrebungen weiter.
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Teil 1: Zur Bedeutung der Präsidentschaftswahl in Frankreich 2017
Alain Morau hatte im Sommer der Redaktion seine Beobachtungen zu den französischen Wahlen und seine Einschätzung von deren Hintergründen vorgelegt. Daraus ist mit Stephan Eisenhut ein deutsch-französicher Dialog entstanden, dessen Ergebnis wir in zwei Teilen vorstellen wollen. Der erste Teil lenkt den Blick auf die Umstände der Präsidentschaftswahl und die dahinter stehenden Netzwerke. Am Beispiel einer vollkommen unbekannten Partei wird gezeigt, dass politische Strömungen, welche die Souveränität Frankreichs gegenüber einer langfristig angelegen Europa-Strategie bestimmter Kreise verteidigen, keine Chance haben, ihre Positionen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der zweite Teil wird anhand des Gegensatzes zwischen Charles de Gaulle und Jean Monnet aufzeigen, wie diese EU-Politik von langer Hand angelegt wurde und systematisch die Auflösung der souveränen Staaten anstrebt.
1ère Partie: De l’importance des élections présidentielles françaises de 2017
Cet été Alain Morau a exposé à la Rédaction de Die Drei ses observations sur les élections françaises et son évaluation des arrières-plans de celles-ci. Il en est résulté un dialogue franco-allemand avec Stephan Eisenhut, dont nous voulons présenter le résultat en deux parties. Dans la première partie le regard se porte sur les circonstances de l’élection présidentielle et sur les réseaux agissant en coulisse. L’exemple d’un parti français parfaitement inconnu est exposé pour montrer que les courants politiques défendant la souveraineté de la France contre une stratégie européenne établie de longue date n’ont aucune chance de se faire entendre auprès du grand public. La seconde partie développera l’opposition historique entre Charles de Gaulle et Jean Monet puis la mise en place de la politique de construction de l’UE par la dissolution systématique de la souveraineté des Etats.
Teil II: ›Europa der Staaten‹ oder ›Europa der Eliten‹?
Wie in Teil I gezeigt, war Emmanuel Macrons Wahl zum französischen Staatspräsidenten möglich, weil bestimmte Netzwerke im Hintergrund die entsprechenden Fäden gezogen haben. Der II. Teil beleuchtet anhand des Gegensatzes zwischen Charles de Gaulle und Jean Monnet die historischen Hintergründe dieser Netzwerke. De Gaulle hatte ein sehr gutes Gespür für die Intention Franklin D. Roosevelts und der mit ihm verbundenen Kreise. Nachdem es zunächst nicht gelang Frankreich zu einem amerikanischen Protektorat zu machen – der Widerstand de Gaulles war zu stark –, wurde diese Intention auf dem Weg der Schaffung transatlantischer Netzwerke verfolgt. Das Europa Jean Monnets ist das Europa dieser Netzwerke. Die Zukunft Europas wird davon abhängen, ob es gelingt, Geistesleben und Rechtsleben so zu trennen, dass die europäischen Staaten nicht unter den Einfluss wirtschaftlicher Gruppeninteressen gelangen können.
2ère Partie:«Europe des États» ou bien «Europe des élites»?
Die Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus und die Problematik des »bürgerlichen Denkens«
Im Februar 1919 wendet sich Rudolf Steiner in Zürich mit seinen Ideen zur Sozialen Frage das erste Mal an eine breite Öffentlichkeit. Im Wechsel mit seinen öffentlichen Vorträgen spricht er zu Mitgliedern des Züricher Zweiges der Anthroposophischen Gesellschaft. Die öffentlichen Vorträge finden sich im Zyklus ›Die Soziale Frage‹; die Mitgliedervorträge sind im Zyklus ›Der innere Aspekt des sozialen Rätsels‹ veröffentlicht. Das Stenogramm seiner Züricher öffentlichen Vorträge hat Rudolf Steiner der Ausarbeitung des im April 1919 erschienen Buches ›Die Kernpunkte der sozialen Frage‹ zugrunde gelegt. Im vorliegenden Beitrag wird versucht, die damals dargelegten inneren und die äußeren Aspekte der Dreigliederung zusammenzuschauen.