Artikel von Andreas Neider
Im Gedenken an Frank Teichmann
Die Erfahrung einer imaginativen Lebensüberschau
Im Gegensatz zu allen Östlichen Meditations- und Schulungswegen, die sich durch Meditation und »mystische Versenkung« nach innen richten, um die Seele aus ihren Verhaftungen und somit von den Ursachen allen Leidens zu befreien, richtet sich die anthroposophische Seelenhaltung zunächst nach außen, auf den denkenden und wahrnehmenden, den erkennenden Menschen, um ihn durch die Meditation aus seiner durch eine grundlegende Konstitution (»Sündenfall«) bedingten Erkenntnisbeschränkung zu befreien. Konsequenterweise beschäftigt sich deshalb zum Beispiel der Buddhismus nicht mit der Erkenntnis der Natur, mit Elementargeistern, nicht mit der geistigen Welt der Hierarchien, nicht mit der Geistesgeschichte der Menschheit, aber auch nicht mit medizinischen oder pädagogischen Aufgaben, die sich aus einer solchen erweiterten Sicht auf den Menschen ergeben.
Die notwendige Ergänzung der Imagination durch die Inspiration
Der folgende Aufsatz möchte auf einige Einseitigkeiten in der Entwicklung der Anthroposophie im 20. Jahrhundert und ihre Ursprünge aufmerksam machen. Sie hängen nach Auffassung des Autors mit dem ungeklärten Verhältnis der Anthroposophie zur östlichen Esoterik zusammen. Der Beitrag zeigt hier einige neue Perspektiven dieses Verhältnisses auf, um dann nach den Möglichkeiten einer Überwindung der in Rede stehenden Einseitigkeiten zu fragen.
Bemerkungen zu den physiologischen Grundlagen der anthroposophischen Meditation sowie zur Übungsmethodik von ›Wie erlangt man …?‹
Der folgende Beitrag stellt einige ergänzende Gesichtspunkte zu den bisher in dieser Serie erschienenen Aufsätzen dar. Dabei beschränkt sich der Autor im Wesentlichen auf zwei Bereiche: Zum einen zeigt er auf, in welcher Weise Rudolf Steiner an verschiedenen Stellen in seinen Vorträgen die physiologischen Veränderungen beschreibt, die sich einstellen, wenn Übungen im Sinne von ›Wie erlangt man …?‹ gemacht werden. Zum zweiten ergibt sich durch das Meditieren eine ganz bestimmte Konfiguration im leiblich-seelischen Gefüge, für die Steiner Übungsanweisungen gab, die sich auf die moralische Entwicklung beziehen. Hier sieht der Autor eine Beziehung zu östlichen Meditationsrichtungen.
Ein Beitrag zum Stellenwert übersinnlicher Erkenntnis im Werk Rudolf Steiners
Anders als es die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Anthroposophie und auch die Rede von »Rudolf Steiner als Erzähler« erscheinen lässt, beansprucht das geisteswissenschaftliche Erkennen Rudolf Steiners weder, das Abbild einer vom Menschen irgendwie getrennt existierenden geistigen Welt darzustellen, noch von einer solchen Welt nur zu »erzählen«. Vielmehr geht es Rudolf Steiner um etwas ganz anderes, nämlich mit seiner Art des Erkennens nicht nur den Erkennenden, sondern auch das Erkannte zu verwandeln. Der nachfolgende Beitrag behandelt die übersinnliche Erkenntnis daher als eine neue Form der Liebe: Liebe als Erkenntniskraft.
Rudolf Steiners »Lesen in der Akasha-Chronik« im Diskurs mit der Esoterikforschung