Artikel von Walter Schafarschik
Herzeloyde in Wolframs von Eschenbach ›Parzival‹ – Erzählende Dichtung als Biografie
Parzivals Mutter Herzeloyde gilt allgemein als fiktive Gestalt des Dichters Wolfram von Eschenbach (* 1170; † 1220). Die geisteswissenschaftlichen Forschungen Rudolf Steiners weisen sie hingegen als historische Persönlichkeit aus, die im 9. Jahrhundert gelebt hat und die Reinkarnation von Julian Apostata ist. Ich gehe in meinen folgenden Überlegungen davon aus, Wolfram habe den von ihm gestalteten Ausschnitt aus Herzeloydes Biographie so erzählt, dass wir bei genauem Zusehen etwas von dem historischen Hintergrund und den karmischen Zusammenhängen wahrnehmen können.
Zum 400. Geburtstag von Andreas Gryphius
›Andreas Gryphius – Philosoph und Poet unter dem Kreuz‹ lautet der Titel eines Aufsatzes aus dem Jahr 1988. Überschaut man das lyrische Werk von Andreas Gryphius (1616-1664), so ist das Thema der Passion Christi in überwältigender Fülle präsent; vor allem das vierte Buch seiner Oden zeigt mit neunzehn Gedichten von der ›Einsetzung des Abendmahls‹ bis zu ›Des Herrn Begräbnis‹ die ganze Passion. Man könnte aber auch sagen: »Andreas Gryphius – Philosoph und Poet vor der Krippe«, denn auch Christi Geburt ist zu einem nicht geringen Teil Thema seiner Lyrik. Im Folgenden möchte ich das an einigen Texten zeigen.
Zu Friedrich Schillers Geburtstag am 10. November und zur Gründung der Waldorfschule 1919
Die Schiller-Rezeption in Deutschland war im 19. Jahrhundert zunächst ein bürgerliches Unternehmen. Friedrich Schiller wurde zum Nationaldichter, zum Vorkämpfer für ein nationales Selbstbewusstsein und für die nationale Einheit. Dass er eine solche Vereinnahmung vehement zurückgewiesen hätte, wurde einfach ignoriert. Schiller hatte dazu, geradezu vorausschauend, an seinen Freund Christian Gottfried Körner geschrieben: »Es ist ein armseliges, kleinliches Ideal, für eine Nation zu schreiben; einem philosophischen Geist ist diese Grenze durchaus unerträglich. Dieser kann bei einer so wandelbaren zufälligen und willkürlichen Form der Menschheit, bei einem Fragmente (und was ist die wichtigste Nation anders?) nicht stille stehn.«
Gottfried Wilhelm Leibniz verteidigt den individuellen Geist
Nach Thomas von Aquin beschäftigte sich auch Gottfried Wilhelm Leibniz mit der Frage, ob dem einzelnen Menschen ein individueller Geist zukomme, oder ob er nur an einem allgemeinen Geist teilhabe. Der folgende Artikel verfolgt die Argumente, die Leibniz, zum Teil in Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Denkweisen, die dem Menschen den individuellen Geist absprachen, aufbrachte. Und macht deutlich, wie diese Fragestellung auch mit der Denkbarkeit von Reinkarnation zusammenhängt.