Artikel von Angelika Wiehl
Zu drei Ausstellungen in Wolfsburg
Unser Menschsein ist durch Sprachen, Kulturen und Religionen seit jeher verschieden. Das macht den Reiz aus, sich gegenseitig wahrzunehmen und voneinander zu lernen; es birgt aber auch die Gefahren einseitiger Sichtweisen und vor allem kategorisierender und diskriminierender Urteile und Benennungen. Egal welche Worte ich finde, um Unterschiede zu bezeichnen, positioniere ich mich sofort als Gegenüber und im ungünstigsten Fall als dominierend oder höhergestellt. Den vorurteilslosen Blick und die einfühlsame Sprache für das gemeinsam Menschliche zu finden, ist eine zeitgenössische Herausforderung, der wir uns angesichts immer wieder aufkommender Rassismen und Diskriminierungen stellen müssen. Haltung und Sprache dafür zu finden, bedeutet Sensibilisierung für das Anders- und Mitsein auf allen Ebenen. Wir sind nicht die Einen, und die uns neu Gegenübertretenden sind nicht die Anderen und Fremden, sondern wir sind alle Menschen auf dem einen Planeten Erde.