Max Brod zum 50. Todestag
Oft ist davon berichtet worden, wie der Abend des 13. August 1912 bei der Familie Brod in der Prager Schalengasse für Franz Kafka verlaufen ist, zumal dieser es selbst notiert hat. Für Max Brod war der Abend wohl nicht so wichtig, aber immerhin war Felice Bauer aus Berlin die Cousine seines Schwagers Max Friedmann, und sie achtete ihn als einen schon berühmten Schriftsteller. Das tat ihm sicherlich gut. Als Kafka um neun Uhr abends erschien, hatte Brod vielleicht schon gebangt, ob dieser überhaupt käme, denn es ging ihm um die Ordnung von Texten für den Rowohlt Verlag. Insofern war Felice für Max eine Abhaltung von der Arbeit, und der Abend – mit Gespräch, Essen und auch noch Klavierspiel – eine Anstrengung, obwohl er tagsüber nur in »einfacher Frequenz« bei der Post arbeitete, um genug Zeit zum Schreiben zu haben. Dafür spricht auch, dass er nicht mitging, als sein Vater und Kafka Felice spätabends zu ihrem Hotel begleiteten.
Zur bayerisch-tschechischen Landesausstellung 2016/17 über Karl IV.
Die große bayerisch-tschechische Landesausstellung, die am 15. Mai pünktlich zum 700. Geburtstag Karls IV. in Prag eröffnet wurde und nun bis zum 5. März 2017 in Nürnberg zu sehen ist, wird mit sparsamen Worten angekündigt: »1316 | *700 | 2016 | Karl IV. | Prag/Nürnberg«. Wer auf der Autobahn zwischen diesen Städten unterwegs ist, wird immer wieder auf die ›Via Carolina‹ hingewiesen, welche die enge Verbindung beider Orte im Leben und Wirken dieses spätmittelalterlichen Herrschers symbolisiert. Indessen wird gerade im Vergleich dieser Orte ein großer Unterschied deutlich, denn wer durch Prag geht, wird vielfach – und nicht nur an den einschlägigen tourist spots – mit dem bedeutenden Kaiser konfrontiert; doch einer wie geringen Zahl von Menschen bei uns in Deutschland ist Karl IV. geläufig! Am Ende der Ausstellung wird das sogar thematisiert: Ganz unterschiedliche Narrative sind hierzulande und in Tschechien mit seiner Person verbunden. Wäre es nicht – wenn es doch das Ziel sein muss, viele Menschen zu erreichen – sinnvoll gewesen, sich von vornherein etwas mehr Gedanken über eine angemessene, ja volkspädagogische Präsentation zu machen?
Zu ›Unheimliches Tal / Uncanny Valley‹ von ›Rimini Protokoll‹
Sie sind dramatische Zeitzeugen: Das Theaterkollektiv ›Rimini Protokoll‹ ist mit seinen Aktionen immer am Puls der Zeit und an gesellschaftlichen Wundrändern zugange. Die aktuelle Performance, eine Uraufführung in den Münchner Kammerspielen, trifft thematisch wieder den kairós – den Augenblick, in dem Kunst der Realität begegnet. ›Unheimliches Tal / Uncanny Valley‹ heißt das Bühnenprogramm, in dem der einzige Darsteller durch einen Roboter vertreten wird. Zeitgleich wird weltweit die Sensation gefeiert, dass erstmals eine Maschine ein Bild »gemalt« hat. Dahinter steckt natürlich (noch) der Mensch, ebenfalls ein Künstlerkollektiv. Die französische Gruppe ›Obvious‹ hat den Algorithmus mit 15.000 Kopien klassischer Werke gefüttert – aus dieser Einspeisung wurde das Bild kreiert. Nun gilt es erstens als Original, und zweitens verfügt das selbstlernende Programm jetzt über die einverleibten Daten und könnte munter seine »Kreativität« weiterentwickeln. Werden wir also mit KI bald nicht mehr »künstliche«, sondern »künstlerische« Intelligenz meinen?
Eurythmie als ein Weg zu einem erweiterten Sprach- und Lautverständnis
Nach Jahren der toneurythmischen Dominanz auf der Bühne wächst derzeit wieder ein neues Interesse an der Sprache in der Eurythmie: Rechtzeitig zur Dornacher Eurythmietagung ›Sprach-Bewegung‹ zu Ostern 2018 (mit über 700 Teilnehmern aus über 40 Ländern) waren zwei neue Bücher zum Thema erschienen. Beide suchen und finden ihr Material in der Vergangenheit, in der Entstehungszeit der Eurythmie – es entwickeln sich daraus aber erstaunlich moderne und zeitgemäße Perspektiven für den Umgang mit eurythmischen Angaben.
Sebastian Voltmers Filmporträt »Desna – Musik rettete mein Leben«
500 Jahre Melanchthons Antrittsrede in Wittenberg
Im Lutherjahr 2017 wurde viel über Martin Luther und den Thesenanschlag gesprochen, auch viel Unwesentliches. Denn es war ja nicht das Anschlagen der Thesen wichtig, sondern ihr Inhalt, der den Nerv der Zeit vor 500 Jahren traf. Über Philipp Melanchthon (1497–1560) jedoch sprach kaum einer. Wie so oft, auch während seines Lebens, stand er – der äußerlich zart, klein und unscheinbar war – im Schatten Luthers, obwohl ohne ihn die Reformation kaum möglich gewesen wäre.
Vor 100 Jahren erschienen Manfred Kybers ›Märchen‹
»… und auf waldwilden Wegen / das Märchen lautlos geht: // Blauaugen, kinderreine, / Blauaugen, lieb und fremd, / aus Spinnweb und Mondenscheine / ein Königshemd. // Ihr Haar von Gold gesponnen, / bis auf die Hüften rollt, / wie tausend sinkender Sonnen / verträumtes Dämmergold. // Blauaugen, kinderweiche, / sie tragen ein heilig Mal / aus heiligem Rätselreiche: / es war einmal …« Es muss ein beglückender Augenblick für den jungen Lyriker gewesen sein: Sein erstes Buch war gedruckt! Carl Manfred Kyber: ›Gedichte‹ (1902) hieß es, verlegt im Verlag von Hermann Seemann Nachfolger in Leipzig. Das oben zitierte Eingangsgedicht war ihm so wichtig, dass er es auch in seine zweite Gedichteausgabe ›Der Schmied vom Eiland‹ (1908) übernahm.
Zu zwei restaurierten Bildern von Caspar David Friedrich – Teil I
Zu ›Adam’s Passion‹ von Robert Wilson und Arvo Pärt
›Adam’s Passion‹ heißt ein Musiktheater von Robert Wilson nach Werken von Arvo Pärt. Es wurde während der Karwoche 2018 im Berliner Konzerthaus dreimal aufgeführt. Die Uraufführung hatte drei Jahre vorher in Tallinn stattgefunden. Die musikalische Leitung hatte jeweils der estnische Dirigent Tonu Kaljuste. Auch die Schauspieler waren, bis auf die Kinder, dieselben. Von der Weltpremiere existiert ein Film, in dem die Bilder des von Wilson inszenierten Licht- und Bewegungstheaters im Vordergrund stehen. In Berlin war hingegen das Musikerlebnis stärker, obwohl Orchester und Chor verborgen blieben. Schon im September 2015 war die Filmaufnahme von ›Adam’s Passion‹ zusammen mit ›The Lost Paradise‹, einer Dokumentationen von Pärts Zusammenarbeit mit Wilson, im Wolff-Saal der Berliner Philharmonie gezeigt worden. An den beiden aufeinanderfolgenden Abenden war Wilson selbst anwesend und erzählte viel. So beruht dieser Bericht neben der Berliner Aufführung auch auf den genannten Filmen und Wilsons Erzählungen.
Zur Geschichte eines Symbols an den Schwellen des Lebens
›Der letzte Granatapfel‹, ›Das Haus der Granatäpfel‹, ›Tausendundein Granatapfelkern‹, ›Granatapfel – Frucht der Götter‹: Solche Buchtitel aus den letzten Jahren zeigen, welche Faszinationskraft von dieser aus dem Vorderen Orient stammenden Frucht ausgeht. Auch dort ist sie schon immer mehr als nur ein selbstverständliches Lebensmittel. Es gibt wohl kaum eine Frucht, deren Symbolkraft im Hinblick auf das menschliche Leben sich so augenfällig an ihrer sinnlichen Erscheinung festmacht, an ihrer auffälligen Färbung, ihrer äußeren Form und inneren Struktur und nicht zuletzt an ihrem Geschmack und Duft. – An dieser Stelle gehe ich den Bedeutungen dieser Frucht in ihrem Ursprungsraum nach sowie ihren Transformationen ins christliche Europa.
und die Tradition der Michaels-Darstellung
Im Gedenken an Imre Kertész
Diesen Artikel können Sie sowohl kostenlos lesen als auch kaufen. Mit letzterem unterstützen Sie unsere Arbeit. Vielen Dank!
Zum 700. Geburtstag Karls IV.
Ich und Europa III
1. »Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da« – diese Aussage Antigones stammt aus dem gleichnamigen Stück des griechischen Tragikers Sophokles. Der Chor teilt mit: »Sie [Antigone] ist autonómos.« Autonom und individuell handelnd ist Antigone nicht nur aufgrund der Widersetzlichkeit gegen das Verbot der Bestattung ihres Bruders, sondern vor allem deshalb, weil sie mitlieben und eben nicht mithassen will. Antigone vollzieht die Doppelbewegung von Autonomie und Liebe. Die Doppelbewegung des Ich, das in der zentrischen Freiheit und in der sphärischen Liebe lebt, in Selbstbestimmung und Weltoffenheit, im Weg nach innen und im Weg nach aussen, im freilassenden Tun und in der tätigen Gelassenheit.
Erinnerungen an Hermann Schütz (1920–2015)
Im Frühjahr 1973 kam ich aus Schweden zurück, dank der Vermittlung eines deutschen Brieffreundes aber nicht mehr ins heimatliche Nürnberg, sondern nach Stuttgart. Ich hatte das vorangegangene Halbjahr in Järna, im Rudolf Steiner-Jugendseminar unter der Leitung von Arne Klingborg verbracht. Dass der allseits beliebte Arne auch Mitarbeiter der deutschen Zeitschrift für Wissenschaft, Kunst und soziales Leben namens die Drei aus Stuttgart war, das bekam ich erst sp ter mit. Ich habe noch die Aufforderung jenes Brieffreundes im Ohr – es war Alfred-Richard Walther, der spätere Schriftsteller, ein enger Geistesfreund und freier Mitarbeiter von Karl Otto Schmidt (1904–1977): »Schreib doch mal was!« Im Sommer dann gesagt, getan: Zwei, drei veröffentlichte Beiträge gelangen andernorts, bis man es wagte, den schon damals so genannten »Anthroposophenhügel« in Stuttgart zu erklimmen. Im Rudolf Steiner-Haus suchte ich am 31. August 1973 erstmals Hermann Schütz auf, anfragend, ob eigene Beiträge für die Drei möglich seien. Der väterlich wirkende Redakteur war mir sogleich sympathisch und erweckte mein Vertrauen.
Zur Tagung ›Wirtschaft und Christentum‹ vom 8. bis 10. Oktober 2021 in Hannover
Unter dem Motto ›Wirtschaft und Christentum: voneinander lernen – miteinander leben – füreinander arbeiten‹ fand vom 8. bis 10. Oktober 2021 eine Tagung der Christengemeinschaft für Nord- und Nordwestdeutschland in Hannover statt. Diese Regionaltagung verstand sich als Vorbereitung für die internationale Tagung zu 100 Jahren Christengemeinschaft, die im Oktober 2022 in Dortmund stattfinden wird.
Beiträge zur Lösung der Bildungsmisere*
* Philip Kovce, Birger Priddat (Hrsg.): Die Aufgabeder Bildung: Aussichten der Universität, MetropolisVerlag, Marburg 2015
Johannes Rudbeck (*1581 in Ormästa/Örebro – †1646 in Västerås)
Der Mälarsee verbindet Stockholm mit der 80 km entfernten, mehr als tausendjährigen Stadt Västerås. Mit einer schwedischen Reisegruppe besichtige ich die 1271 erbaute riesige Domkirche, deren Turmspitze 100 m hoch in den Himmel strebt. 1417 erhielt sie mit rotem und weißem Backstein ihr heutiges Aussehen. Der Innenraum wirkt intim. Besonders fallen das große Kruzifix auf, das schon 700 Jahre auf dem Lettner steht, der Sarkophag von König Erik XIV. (1533–1577) – einem Sohn Gustav I. Wasas, der von seinen Halbbrüdern Johann und Karl entmachtet wurde – und die drei farbigen Glasfenster der Künstlerin Randi Fisher (1920–1997) aus dem Jahr 1961 ›De tre stegen‹ (Die drei Stufen), deren Licht eine fast überirdische Stimmung hervorruft. Doch mahnt die Reiseleiterin zur Eile, und beim Heraustreten auf den Domvorplatz erst bemerke ich die Bronzeskulptur einer offenbar bedeutenden Persönlichkeit. Darunter steht der Name »Johannes Rudbeck«. Ein kleiner Engel auf seiner Schulter spricht zu ihm und weist auf die Sonne. Mit halbem Blick sehe ich noch die langgestreckten Gebäude hinter dem Dom und den Biskops gård, den Bischofshof. Der Bus wartet schon, und so bleibt nur die Frage: Was habe ich da eigentlich gesehen?
Zur Verleihung des Büchner-Preises 2020 an Elke Erb
Ich lese: »Wenn der Mensch / ans letzte Ende seines Weges kommt, / blickt er sich um nach der Erde / und, erfüllt von allem Menschlichen, / sagt er:/ Einmal lebten hier Vögel, / die Menschen waren.« An anderer Stelle lese ich: »Ich weiß, dass ich sterben werde beim Himmelsrot! / Bei welchem, mit welchem – das ist nicht auf Wunsch zu entscheiden. / Ach, käm meine Fackel löschen doch zweimal der Tod, / Beim Morgenrot und beim Abendrot ging ich mit beiden!« Die Verse sind nicht von Elke Erb – und ein bisschen doch. Das erste Zitat stammt von dem Weißrussen Ales Rasanaŭ (*1947), das zweite von der russischen Dichterin Marina Zwetajewa (1892–1941). Elke Erb (*1938) hat die Verse ins Deutsche übertragen oder besser: nachgedichtet. Wieviel Elke Erb in den deutschsprachigen Zeilen steckt, kann ich nicht beurteilen, da ich die Originalsprache nicht lesen kann – eine Verwandtschaft empfinde ich jedoch, besonders mit Rasanaus Kurzgedichten, die er »Punktierungen« nennt. Auch Elke Erb schreibt teilweise sehr knappe Gedichte – eines der kürzesten lautet: »Das Aus hat (wie / der Laut sagt) // keinen Garten.«3 Elke Erb hat zahllose Übersetzungen geschrieben, die Liste ist imponierend lang – vielleicht, weil das auch eine Ausweichmöglichkeit in DDR-Zeiten war? Wie viele Gedichte mag sie selbst seit etwa 1968 bis heute geschrieben haben?
Auf den Spuren des Orgelbaumeisters Gottfried Silbermann (1683–1753)
Gottfried Silbermann (1683-1753) gilt als der bedeutendste mitteldeutsche Orgelbauer der Barockzeit. Es gibt noch vier seiner Orgeln in Freiberg (zwei im Dom, jeweils eine in der Petri- und in der Jakobikirche) sowie rund 30 weitere, fast alle im heutigen Sachsen. In seiner Heimatstadt Frauenstein bei Freiberg gibt es seit 1983 ein Gottfried-Silbermann-Museum. In Freiberg selbst kann man seit 2017 in dem Haus, wo er vor 300 Jahren seine Werkstatt betrieb, eine Schauwerkstatt besichtigen.Silbermann, was für ein schöner Name für einen Orgelbauer! Sofort denkt man an silberhelle Töne, an silbrig glänzende Orgelpfeifen. Aber der Name stammt aus dem Erzgebirge, wo jahrhundertelang nach Silber gegraben wurde. Freiberg nennt sich jetzt »Silberstadt«. Heute allerdings findet man hier kein Silber mehr, der Bergbau wurde längst eingestellt. Doch ist möglicherweise etwas zu finden, das wertvoller noch ist als Silber ... Aber auch hierfür muss man in die Tiefe steigen.
Eine Ausstellung in Bad Homburg
Holz. Behauenes Holz. Gehöhltes Holz. Eingeschnittenes Holz. Durchbrochenes Holz. Verkohltes Holz. In Bronze gegossenes Holz … Ort des Begegnung: Die Jakobshallen der Galerie Scheffel, mit der David Nash schon seit zwanzig Jahren zusammenarbeitet. Im großen, gewölbten, 300 Jahre alten Hauptraum – ursprünglich ein Kirchenraum, der die letzten 100 Jahre als Turnhalle genutzt wurde – entsteht durch die Anordnung der Werke eine regelrechte Installation.
Eine weihnachtliche Bildbetrachtung
In einer mittelalterlichen Miniatur gibt es ein Bild der Begegnung von Maria und Elisabeth, die beide ihr Kind unter dem Herzen tragen. Der Maler hat das Herz der Frauen jedoch geöffnet, so dass die Kinder selbst sichtbar werden. Was er gemalt hat, ist nicht nur die Geschichte von Maria und Elisabeth, die sich begegnen und deren Kinder sich – in Wirklichkeit – im Bauch bewegen, sondern er hat ein eigentliches Herzbild gemalt. Er zeigt uns die Kraft und Fähigkeit des Herzens, und er führt uns mit diesem Bild in jenen Bereich, der einst in der Begegnung der beiden Frauen und ihrer Kinder sich öffnete und der (in der Zeit vor Weihnachten) immer wieder neu aufgesucht werden kann.
Die erzgebirgische Weihnachtspyramide kam mit der Post in einem grossen Paket: ein Familienerbstück, das nun in meinen Haushalt übergehen sollte. Vorsichtig zog ich die Einzelteile aus den überbordenden Mengen an Zeitungspapier und weichen Papierservietten heraus. Und da sich so große Haufen von altem Verpackungspapier ansammelten, entsorgte ich diese gleich in der Altpapiertonne draussen im winterlichen Dunkel des Voradventssamstagabends.
Eine Ausstellung in Dortmund
Diesen Artikel können Sie sowohl kostenlos lesen als auch kaufen. Mit letzterem unterstützen Sie unsere Arbeit. Vielen Dank!
Zur Ausstellung ›Im Licht des Nordens – Dänische Malerei der Sammlung Ordrupgaard‹ in der Hamburger Kunsthalle
Es hat sich eingebürgert, dass Teile von Kunstsammlungen, deren Häuser wegen baulicher Vorhaben vorübergehend geschlossen werden, ausgeliehen und damit einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Eine solche Möglichkeit nutzt aktuell die Hamburger Kunsthalle, die dieses Jahr ihr 150. Jubiläum feiert. Leihgeber ist das Museum Ordrupgaard bei Kopenhagen, das gegenwärtig umgebaut und erweitert wird. Unter dem Titel ›Im Licht des Nordens‹ werden Hauptwerke aus dessen Sammlung dänischer Künstler des 19. Jahrhunderts bis zum frühen 20. Jahrhundert gezeigt. Im Wesentlichen wurden diese und eine Kollektion französischer Impressionisten von dem Versicherungsdirektor Wilhelm Hansen und seiner Frau Henny zusammengetragen, die mit ihrer Schenkung an den dänischen Staat das 1953 eröffnete Museum begründeten.
Zur ›Eigentumskonferenz‹ am 30. und 31. Oktober 2018 im Berliner Allianz Forum
Es war schon ein starkes Stück, direkt gegenüber der Botschaft der USA am Brandenburger Tor in Berlin, eine »Eigentumskonferenz« abzuhalten. Ziel der Konferenz im Allianz Forum war es, Bewusstsein für ein zukunftsfähiges Eigentumsverständnis für Unternehmungen zu schaffen und Unternehmern Möglichkeiten aufzuzeigen, wie dieses Eigentumsverständnis auf der Grundlage des gegenwärtig geltenden Rechtes schon heute umgesetzt werden kann. Zugleich sollte aber auch grundlegend auf Erneuerungen im Eigentumsrecht hingewirkt und diesbezüglich Politiker angesprochen werden. Vom Standpunkt der Ökonomie wurde die Frage gestellt, wie sinnvoll es ist, Unternehmen wie ein Handelsgut zu kaufen oder zu verkaufen.
Zu Alexander Oberleitner: ›Michael Endes Philosophie‹
Viele Wissenschaftler interessieren sich für Michael Endes Werke. Sie fühlen sich von deren geistvollen Bilderwelten angeregt – fast als ob Ende selbst der von ihm erdachte »Glücksdrache« wäre, der hilft, den Abgrund des Materialismus zu überfliegen. Doch nur für die Hälfte der Flugstrecke – für die zweite Hälfte braucht’s Anthroposophie.
Zum 100. Geburtstag von Diether Lauenstein
Ein Schwarz-Weiß-Märchen als Film von Fernando Trueba