Geschichte der Zeitschrift "die Drei"
Die Zeitschrift die Drei hat eine lange Tradition: Das Eröffnungsheft erschien am 27. Februar 1921 aus Anlass des 60. Geburtstag des Begründers der Anthroposophie, Rudolf Steiner. Der ursprüngliche Untertitel »Monatsschrift für Anthroposophie und Dreigliederung« wurde im darauf folgenden Jahr um den Begriff »Goetheanismus« ergänzt. Mit diesen drei Begriffen sollte gekennzeichnet werden, worum es in der anthroposophischen Bewegung geht:
Eine Geisteswissenschaft, die den Geist ernst nimmt und diesen im einzelnen Menschen ebenso wie als Grundlage der Welterscheinungen aufsucht (Anthroposophie im engeren Sinne, von Steiner (1861-1925) systematisch entwickelt und nach seinem Tod durch viele seiner Schüler fortgebildet).
Eine am Menschen orientierte Gestaltung des sozialen Lebens: freie, selbstverantwortete und –verwaltete Einrichtungen des kulturellen und geistigen Lebens; ein Rechtsleben, in dem die Menschen auf der Grundlage der Gleichheit ihr Zusammenleben regeln; ein bedürfnisorientiertes Wirtschaftsleben, in dem sich Assoziationen von Produzenten, Händlern und Verbrauchern bilden.
Eine Natur- und Weltanschauung, die den Bereiche des Sinnlichen und des Ideellen gleichermaßen zu Ausgangspunkten ihrer Wahrnehmungsbemühungen macht. Die Gesichtspunkte, unter denen sie die verschiedenen Seinsbereiche betrachtet, sucht sie aus dem Wesen der Dinge selbst zu gewinnen, um darauf aufbauend den Zusammenhang zwischen den Welterscheinungen aufzuzeigen. Ein wesentliches Element hierbei ist der Entwicklungsgedanke, wie er der Goetheschen Metamorphosenlehre zugrunde liegt. Rudolf Steiner hat der Goetheschen Anschauungsweise ein erkenntnistheoretisches Fundament gegeben, indem er sie auf das Denken selbst anwendet und so die Voraussetzungen dafür schafft, den Subjekt-Objekt-Dualismus zu überwinden.
Aus der Anthroposophie heraus sind zahlreiche praktische Initiativen hervorgegangen, die z.T. seit Jahrzehnten mit großem Erfolg arbeiten: Kindergärten und Schulen auf Grundlage der Waldorfpädagogik; die biologisch-dynamische Landwirtschaft (»Demeter«), Kliniken, Altenheime, Bankeinrichtungen, Forschungsinstitute – um nur einige zu nennen.